Was ist Gentrifizierung?

Gentrifizierung ist seit einigen Jahren in Deutschland ein wichtiges Schlagwort in der politischen Diskussion. Immer mehr Viertel in deutschen Großstädten sind von Gentrifizierung betroffen, was zunehmend zu Konflikten unter den verschiedenen Interessensgruppen führt.

Der Begriff Gentrifizierung

Das Wort Gentrifizierung (auch Gentrifikation oder Gentrification) leitet sich vom englischen Wort „gentry“ ab und bedeutet übersetzt „niederer Adel“. Seine Ursprung hat der Begriff in England und meinte den Prozess, bei dem Stadtbewohner mit höherem Status in die Arbeiterviertel zogen und die dort ansässigen Bewohner kontinuerlich verdrängten.

Gentrifizierung im 21. Jahrhundert

Auch heute beschreibt Gentrifizierung einen Prozess, bei dem eine bestehende Bevölkerungsschicht in einem Stadtviertel durch eine Bevölkerungsschicht mit meist höherem sozialen Status verdrängt wird. Die alteingesessenen Eigentümer und vorhandene Mieterschaft werden nach und nach durch die neu zugezogenen Bewohner ausgetauscht. Dies geschieht, weil das Viertel in verschiedenster Weise aufgewertet wird.

Bauliche Aufwertung

Dazu gehören Gebäudesanierungen, Neubauten und Verbesserungen im Wohnumfeld und in der Infrastruktur.

Soziale Aufwertung

Damit ist der Zuzug von Menschen mit höherem sozialen Status gemeint, zum Beispiel Besserverdiener, Akademiker oder Yuppies (Young urban professionals).

Funktionale Aufwertung

Es entwickelt sich ein besseres oder neues Angebot an lokalen Geschäften und Dienstleistungen.

Symbolische Aufwertung

Das Viertel wird nach Außen hin stark beworben und bekommt einen guten Ruf, wodurch immer mehr Menschen dort wohnen wollen.

Gentrifizierung in Berlin

Das Berliner Paradebeispiel für Gentrifizierung ist der Ortsteil Prenzlauer Berg, in dem sich mittlerweile über die letzten 20 Jahre eine neue Berliner Subkultur entwickelt und etabliert hat, deren Mitglieder häufig aus Baden-Württemberg kommen.