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In Berlin gibt es so einige Kieze. Aber was bedeutet Kiez und woher stammt das Wort eigentlich?

Was heißt Kiez?

Das Wort wird in Berlin sehr häufig verwendet. Es gibt zahlreiche Kieze in der Hauptstadt. Hier haben wir eine Liste mit den Kiezen in Berlin. Aber auch in Hamburg gibt es einen berühmten Kiez: die Reeperbahn auf St. Pauli.

Bei einem Kiez handelt es sich bei einem um ein kleines Viertel „Stadtquartier“ in einem Ortsteil innerhalb eines Bezirks. Ein Kiez ist also ein abgegrenzter Bereich oder eine kleine Insel in einem Ortsteil. So gibt es zum Beispiel in Berlin im Bezirk Berlin Pankow im Ortsteil Prenzlauer Berg gleich mehrere Kieze:

  • Helmholtzkiez
  • Kollwitzkiez
  • Winsviertel

Aber auch im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Ortsteil Kreuzberg (Xberg) und Friedrichshain (Fhain):

  • Nordkiez (Friedrichshain)
  • Simon-Dach-Kiez (Friedrichshain)
  • Bergmannkiez (Kreuzberg)
  • Wrangelkiez (Kreuzberg)

Hier geht es zur umfangreichen Liste mit den Kiezen in Berlin.

Woher stammt das Wort Kiez?

Das Wort Kiez – auch Kietz geschrieben – ist häufig und ausschließlich im Nordosten Deutschlands verbreitet, und zwar in den ehemaligen slawischen Siedlungsgebieten des Mittelalters.

Im Mittelalter wurden Kietze als kleine und eigenständige Siedlungen in der Nähe von Burgen oder Städten errichtet. Die Siedlungen lagen häufig an Flüssen und Seen. Die Kietz-Bewohner leisteten den Burgherren spezielle Dienste. Im brandenburgischen Strausberg gibt es zum Beispiel einen Fischerkiez, der nahe der alten Stadtmauer liegt.

Die ursprüngliche Wortherkunft ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es kann slawischen oder deutschen Ursprungs sein. Wäre der Ursprung deutsch, so würde sich das Wort von den altdeutschen Wörtern Kober (Tragekorb), Kote (Hütte) oder Kitzen (kleine Wohnung) herleiten.

Bei einer slawischer Wortherkunft würde sich das Wort Kietz von den Wörtern chysa oder hyža (Hütte, Fischerhütte) ableiten.