Welche Stadtteile in Berlin sind 2024 am gefährlichsten?

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Berlin gehört zu den gefährlichsten Städten in Deutschland und wird mittlerweile schon als europäische Hauptstadt der Kriminalität gehandelt. Obwohl Berlin aktuell auf den zweiten Platz der unsichersten Städte Deutschlands gerutscht ist, zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik dennoch insgesamt einen Anstieg der Straftaten.

Im Jahr 2022 wurden 14.135 Fälle pro 100.000 Einwohner in Berlin verzeichnet, während die Anzahl der registrierten Straftaten 2023 auf 14.292 Delikte gestiegen ist. Damit steht die bunte Metropole fast auf gleicher Stufe mit Frankfurt am Main, das nun den ersten Platz einnimmt. Im Jahr 2023 wurden in der Hauptstadt laut der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) insgesamt mehr als 536.697 Straftaten registriert. Damit ist die Anzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um rund 3 Prozent gestiegen.

Die Polizei Berlin stellte einen signifikanten Anstieg bei bestimmten Delikten fest, darunter Körperverletzungen, Ladendiebstähle, Einbrüche und Diebstahl aus Kraftfahrzeugen. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Bereiche Automatendiebstähle, Beförderungserschleichung (Schwarzfahren) sowie Waren- und Kreditbetrug einen erfreulichen Rückgang in der Häufigkeit ihrer Vorkommnisse.

Welche Stadtviertel in Berlin sind die gefährlichsten Orte?

Die gefährlichsten Orte in Berlin befinden sich hauptsächlich im Zentrum der Stadt. Viele dieser kriminellen Hotspots sind in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln oder Mitte verortet. Um einen besseren Eindruck über die allgemeine Lage der Stadtquartiere zu bekommen, haben wir eine Liste mit Kiezen in Berlin erstellt.

Der Berliner Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft Bodo Pfalzgraf sagte in einer Stellungnahme:

„Es gibt Bereiche, wo der Rechtsstaat handlungsunfähig ist […] Dazu gehören soziale Brennpunkte wie etwa in Wedding und Neukölln.“

Die Kriminalität in der Hauptstadt ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum man nicht in Berlin wohnen sollte. Die Berliner Polizei weist unter anderem sechs folgende Orte in Berlin als No-Go-Areas oder kriminalitätsbelastete Orte (kbO) aus:

Alexanderplatz

Der Alexanderplatz ist einer der beliebtesten Plätze für Touristen. Außerdem liegt der Alex inmitten von Berlin und ist somit auch Verkehrsknotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr. Hier kreuzen sich drei wichtige U-Bahnen. Diebstähle, Drogen und Körperverletzungen stehen an diesem Ort ganz oben in der Kriminalstatistik. Am Alexanderplatz kam es in der Vergangenheit auch hin und wieder zu Massenschlägereien. Zur Prävention von Verbrechen baute die Polizei extra eine Polizeistation vor Ort.

Görlitzer Park und Wrangelkiez

Der Görlitzer Park ist vielen Berlinern ein Begriff. Gleich nebenan befindet sich der quirlige Wrangelkiez. Im Sommer sind der Park und der Kiez von Einheimischen und Touristen sehr gut besucht. An den Eingängen und inmitten des Görlitzer Parks halten sich häufig Drogendealer auf, die den Passanten ihre Ware offenkundig anbieten. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass Drogenverstöße auf Platz eins der kriminellen Vergehen in dieser Gegend sind.

Warschauer Brücke

Die Warschauer Brücke führt direkt in die für Berliner und Touristen beliebte Amüsiermeile Friedrichshain. Das RAW-Gelände mit den zahlreichen Clubs, der Simon-Dach-Kiez mit den vielen Bars und Restaurants sowie der Boxhagener Platz liegen fußläufig voneinander entfernt. Zur Touristensaison ist die Warschauer Brücke sehr gut frequentiert. Vor allem Drogendelikte und Körperverletzungen rangieren hier bei den Straftaten auf den vordersten Plätzen. Vor allem der Abschnitt zwischen Schlesischem Tor bis zum RAW-Gelände sind sehr stark betroffen.

Hermannstraße und Bahnhof Neukölln

Die Hermannstraße ist eine Verkehrsader in Neukölln, die den U- und S-Bahnhof Hermannstraße und den Hermannplatz miteinander verbindet. Der U- und S-Bahnhof Neukölln liegt auch in diesem Gebiet. Diese Areale zählen zu den kriminalitätsbelasteten Orten in Berlin. Im vergangenen Jahr hat die Kriminalität hier stark zugenommen. Der Bahnhof Neukölln und die nähere Umgebung leiden zum Beispiel besonders unter Verbrechen, die mit Drogen oder im Zusammenhang mit Drogen stehen. Dazu gehören insbesondere Körperverletzungen, Raubüberfälle und Taschendiebstähle. Am Bahnhof Neukölln halten sich für gewöhnlich viele Drogenabhängige auf, die ihre Drogen offen konsumieren.

Hermannplatz und Donaukiez

Unweit entfernt vom Hermannplatz liegen der Reuterkiez und der Donaukiez. Die Gegend um den Hermannplatz und dem Donaukiez gelten als Orte mit einer hohen Anzahl an Verbrechen. Dort solltest du besonders auf dein Hab und Gut aufpassen. Ladendiebstähle, Diebstähle und Taschendiebstähle sind hier an der Tagesordnung. Auch queerfeindliche Gewalt und homophobe Anfeindungen sind dort und in ganz Neukölln auffallend gestiegen.

Rigaer Straße

Die Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain im Nordkiez galt lange Zeit als Hochburg der linksautonomen Szene in Berlin. Vor allem die hohe Anzahl an Sachbeschädigungen waren in der Vergangenheit hier auffällig. Im Herbst letzten Jahres wurde das bekannte linke Hausprojekt „Liebig 34“ in der Liebigstraße endgültig mit einem riesigen Polizeiaufgebot von mehreren Tausend Polizeibeamten geräumt. Das Haus wird seitdem wieder vermietet.

Kottbusser Tor

Das Kottbusser Tor liegt im Zentrum von Kreuzberg. Es befindet sich geografisch ungefähr zwischen dem Alexanderplatz und dem Hermannplatz. Am Wochenende ist der Bereich rund um das Kottbusser Tor eine beliebte Gegend zum Feiern. Das Areal ist vor allem bekannt durch die vielen Drogendelikte, Diebstähle und Körperverletzungen. Seit kurzem hat die Berliner Polizei am Kottbusser Tor eine neue Polizeistation eingeweiht.

Quellen

Polizei Berlin (2023): Polizeiliche Kriminalstatistik Berlin 2022. Kurzbericht mit ausgewählten Delikten und ergänzenden Informationen im Überblick. https://www.berlin.de/polizei/_assets/verschiedenes/pks/pks-kurzbericht-2022.pdf, [12.06.2023]

Polizei Berlin (2022): Kriminalitätsbelastete Orte in Berlin. https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/fakten-hintergruende/artikel.1078268.php, [11.07.2023]

Berliner-Zeitung.de (2023): Drogenkiez Berlin-Neukölln: „Der Staat hat hier aufgegeben“, https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/anwohner-im-drogenkiez-neukoelln-der-staat-hat-hier-aufgegeben-li.325357, [11.07.2023]

Tagesschau.de (2023): Berliner Opferberatungsstelle registriert zunehmend Angriffe auf queere Einrichtungen. https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-berliner-opferberatungsstelle-registriert-zunehmend-angriffe-auf-queere-einrichtungen-100.html, [11.07.2023]

Tagesspiegel.de (2023): Verdächtige nicht selten polizeibekannt: In Berlin werden immer mehr homophobe Attacken gemeldet, https://www.tagesspiegel.de/berlin/verdachtige-nicht-selten-polizeibekannt-in-berlin-werden-immer-mehr-homophobe-attacken-gemeldet-10056241.html#:~:text=Die%20j%C3%BCngste%20Statistik%20aus%20dem,queerfeindliche%20Hassgewalt%20detailliert%20zu%20untersuchen. ,[11.07.2023]