Wohnungsbaugenossenschaften: Eine gute Alternative für Studenten?

Zwar werden in Berlin fleißig neue Studentenwohnheime gebaut, die Nachfrage ist nichtsdestotrotz größer als das Angebot. Studenten müssen für ein Zimmer im Studentenwohnheim häufig eine mehrmonatige Wartezeit einplanen.

Und genau das passt nicht wirklich zum Studenten-Lifestyle. Der ist nämlich spontan und schnelllebig. Wenn du als angehender Studentin oder Student erst einmal einen Studienplatz in Berlin ergattert hast und sogar in einer anderen Stadt wohnst, brauchst du meistens schnell Wohnraum. Und wenn im Studentenwohnheim nichts frei ist? Was ist dann? Welche Alternativen gibt es für Studierende?

Alternativen zum Studentenwohnheim

Als Studentin oder Student einer eigenen Wohnung zu leben, ist schön. Nachteil? Eine kleine Wohnungen ist vor allem in den Großstädten häufig sehr teuer und zudem äußerst begehrt in dem beliebten Lagen. Bei einer Wohnungsbesichtigung warten nicht selten mehr als 30 potentielle Bewerber vor der Haustür.

Außerdem musst du unter Umständen als Mieter einer privaten Wohnung damit rechnen, dass es immer wieder zu Mieterhöhungen – z. B. durch Luxussanierung – kommt. Zudem wird deine Mietkaution häufig nicht verzinst. Welche Alternativen zur eigenen Wohnung gibt es für Studierdende?

Wohngemeinschaften

In Wohngemeinschaften lassen sich generell Kosten sparen, da diese durch die Anzahl der WG-Mitbewohner aufgeteilt werden. Auf der anderen Seite musst du dir deine Mitbewohner ganz genau aussuchen. Denn was passiert, wenn einer deiner Mitbewohner die Miete nicht bezahlt oder der Vermieter plötzlich eine üppige Mieterhöhung vornimmt? Nicht selten verlangen vorherige Mitbewohner eine unrealistische Abstandszahlung für gebrauchte Möbel.

Genossenschaftswohnungen

Wohnungsbaugenossenschaften in Berlin besitzen zwar nicht immer Wohnungen in 1A-Lagen, sind aber vergeichweise günstig und du hast ein Anrecht auf lebenslanges Wohnen. Über horrende Mieterhöhungen musst du dir als Student ebenso keine Sorgen machen. Denn Mieterhöhungen fallen bei den meisten Wohnungsbaugenossenschaften in der Regel nur sehr moderat aus.

Die einzige Hürde bei Genossenschaftswohnungen ist eine kleine Gebühr (Eintrittsgeld) von meist rund 100 Euro und du musst Genossenschaftsanteile erwerben.

Professionelle WG-Anbieter

Seit ein paar Jahren hat sich ein neues Geschäftsmodell entwickelt: professionelle WG-Anbieter wie zum Beispiel Medici Living. Professionelle WG-Anbieter haben meistens keinen eigenen Wohnungsbestand, sondern sie mieten Wohnungen von privaten Vermietern an und vermieten diese dann als Einzelzimmer. Bei diesen Anbietern ist der große Vorteil die Geschwindigkeit. Dort bekommst du meistens recht schnell an ein WG-Zimmer.

Die Mitbewohner kannst du dir hier leider nicht aussuchen wie in einer herkömmlichen WG das üblich ist, die Mieten sind im Vergelich kostspielig und die Kündigungsfristen eher kurzfristig.

Wohnen auf Zeit

Wohnen auf Zeit ist ein relativ neuer Trend in Deutschland. Auf Internetplattformen wie Wunderflats oder Nestpick findest du eine große Bandbreite an möblierten Wohnungen. Das Prinzip ist ähnlich wie bei professionellen WG-Anbietern: Anstatt ein WG-Zimmer auf Zeit, buchst du dir eine Wohnung auf Zeit.

Der große Vorteil auch hier ist, dass es sehr schnell und einfach geht. Die Wohngegend kannst du dir frei aussuchen. Jedoch kann das Wohnen auf Zeit auf Dauer ziemlich ins Geld gehen. Besonders Wunderflats bietet sich von den Preisen her eher für Geschäftsleute an.

Alternative zum Wohnen im Studentenwohnheim

Wohnform Preis Wartezeit Sicherheit
Eigene Wohnung (privat) ++++ lang +++
Eigene Wohnung (Wohnungsbaugenossenschaft) +++ mittel +++++
Wohngemeinschaft (WG) +++ mittel +++
Professionelle WG-Anbieter +++++ kurz ++
Wohnen auf Zeit +++++ kurz +++

Wohnungsbaugenossenschaften für Studenten geeignet?

Insgesamt haben Wohnungsbaugenossenschaften viele Vorteile für Studenten: Lebenslanges Wohnrecht, preiswerte Mieten und unter Umstände eine Dividende auf die erworbenen Genossenschaftsanteile. Du kannst deine eigenen Möbel mitbringen oder Möbel kaufen. Für ein kleines kleines Appartment von 30 bis 40qm musst du aber anfangs ungefähr 1.000 Euro (Eintrittsgeld + Genossenschaftsanteile) aufbringen.

Am besten bewirbst du dich bei einer Baugenossenschaft schon mindestens sechs Monate vorher, um rechtzeitig auf eine Warteliste zu kommen. In unserem Selbstexperiment haben wir in zwei Wochen eine günstige Wohnung in Berlin gefunden.