Die Wohnungsnot in Ballungsgebieten nimmt immer mehr zu und bezahlbarer Wohnraum ist schwer zu bekommen. Baugenossenschaften in Deutschland sind eine attraktive Alternative für viele Mieter. Sie bieten eine sichere und kostengünstige Alternative zum herkömmlichen Wohnungsmarkt und fördern das Zusammenleben und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft.
In Kürze: Wie läuft ein Antrag auf Mitgliedschaft bei einer Baugenossenschaft ab?
- Wohnungsgenossenschaft in der Nähe finden
- Mitgliedschaft vor Ort beantragen
- Eintrittsgeld bezahlen
- Genossenschaftsanteile zeichnen
- Mietvertrag unterzeichnen
- Einziehen
Baugenossenschaften suchen
Der erste Schritt beinhaltet die Suche einer Baugenossenschaft in deiner Nähe oder dem angestrebten Wohnort. Recherchiere für deine Wohnungssuche im Internet auf unserer Seite nach geeigneten Wohnungsbaugenossenschaften, besuche lokale Veranstaltungen oder spreche mit Freunden und Bekannten, die bereits Mitglieder in einer Genossenschaft sind. Mache dir ein Bild von den verschiedenen Angeboten und finde heraus, welche Baugenossenschaft am besten zu deinen Ansprüchen passt.
Mitgliedschaft beantragen
Die Anmietung einer Genossenschaftswohnung erfordert in der Regel eine ordentliche Mitgliedschaft in der Genossenschaft. Dafür musst du im ersten Schritt eine Mitgliedschaft beantragen. Erkundige dich nach den Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft und nach den erforderlichen Unterlagen, die dazu nötig sind.
Achtung: Besonders in Großstädten haben einige Genossenschaften einen Aufnahmestopp und nehmen keine neuen Mitglieder auf.
Genossenschaftsanteile zeichnen
Wenn dein Antrag erfolgreich war und eine ordentliche Mitgliedschaft durch den Vorstand stattgegeben wurde, wirst du offiziell Mitglied der Baugenossenschaft. Du musst nun Genossenschaftsanteile zeichnen, deren Höhe und Anzahl je nach Genossenschaft und Wohnung variieren kann. Diese Anteile dienen als Sicherheit für die Genossenschaft und als Eigenkapital für die Finanzierung von Projekten. Die Geschäftsanteile machen dich gleichzeitig zum Miteigentümer des Unternehmens – also ein bisschen wie bei Monopoly.
Als Mitglied hast du in der Regel auch Mitspracherecht bei Entscheidungen innerhalb der Genossenschaft und kannst aktiv an der Gestaltung und Weiterentwicklung der Gemeinschaft beteiligen (Wie ist eine Baugenossenschaft aufgebaut?). Informiere dich über die Möglichkeiten der Mitwirkung, zum Beispiel durch Teilnahme an Mitgliederversammlungen oder ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Projekten und Initiativen der Genossenschaft.
Wie teuer sind Anteile in einer Genossenschaft?
Das hängt ganz von der Satzung der Genossenschaft ab. Je nach Baugenossenschaft musst du entweder einen oder mehrere Geschäftsanteile erwerben. Die einmaligen Kosten belaufen sich insgesamt im Schnitt zwischen 500 Euro und 5.000 Euro. Viele Baugenossenschaften bieten diesbezüglich eine Ratenzahlung an.
Genossenschaftsanteile als Geldanlage
Einige Baugenossenschaften bieten ihren Mitgliedern Spareinrichtungen an. Dabei leihst du der Baugenossenschaft für einen definierten Zeitraum Geld und bekommst dafür einen festgelegten Zinssatz an Rendite. Die Höhe des Zinssatzes legt die Genossenschaft fest und liegt im Durchschnitt zwischen 0,5 Prozent und 3 Prozent pro Jahr.
Bei einer Spareinrichtung bekommst du Zinsen für dein Erspartes und die Baugenossenschaft kommt im Vergleich zu einem Bankkredit günstiger an Geld. Eine Win-win-Situation. Einige Genossenschaften zahlen Dividenden auf die Genossenschaftsanteile aus.
Mietvertrag bei der Baugenossenschaft unterzeichnen
Hast du eine deine Genossenschaftsanteile gezahlt oder zumindest angezahlt und eine passende Wohnung bei der Genossenschaft gefunden? Dann reichst du alle nötigen Unterlagen für die Wohnungsbewerbung ein.
Häufig zählen dazu ein aktueller Einkommensnachweis, eine Bescheinigung der Mietschuldenfreiheit durch den Vormieter und eine SCHUFA-Auskunft. Falls du eine Wohngemeinschaft gründen oder den Wohnraum untervermieten möchtest, informiere das Wohnungsunternehmen am besten vorab darüber.
Nach Unterzeichnung des Mietvertrags kannst du in die Mietwohnung einziehen. Dadurch genießt du alle Vorteile und Nachteile als Mitglied einer Baugenossenschaft. Je nach Genossenschaft kann es aber Wartezeiten geben, bis eine geeignete Wohnung verfügbar ist.